„Das Holz muss geerntet werden als Frucht des Waldes,
    der Wald aber muss bleiben“
    Alfred Möller · Erfinder des Dauerwaldes (1922)

    Dieser Ansatz für ein waldbauliches System mit einer dauernden Holzerzeugung aus einem kontinuierlichen Wald war vor 100 Jahren der erhoffte und umjubelte Neuanfang für eine andere Waldbauzeit. Man hoffte, mit Möllers Mischwaldkonzept dem damals teils kritisch gesehen Altersklassenwald etwas entgegen setzen zu können. Leider starb Alfred Möller kurz danach und mit ihm auch das Engagement für den Dauerwald. Der Altersklassenwald und mit ihm sowohl die Monokultur als auch das großflächige Kahlschlagprinzip hatten sich langfristig durchgesetzt.

    BIS JETZT!

    Durch den Klimawandel, Trockenperioden, Sturmschäden, Schädlingsbefall (z.B. Borkenkäfer) nehmen die Kalamitäten exponentiell zu und führen somit immer mehr zum Umdenken. Die Erkenntnis reift, dass die Wälder der Zukunft klimastabil und resilient sein müssen, dass Monokulturen keine Antwort sein können auf die angesprochenen Angriffsgründe. Die Lösung für die Zukunft kann somit nur der Mischwald sein und das am sinnvollsten als Dauerwald, einem ökonomischen Konzept mit ökologischem Beiwerk. Dabei ist eine ertragsstarke Holzernte, wie sie der Dauerwald garantiert, die Herausforderung einer jeden Waldwirtschaft, die Anspruch auf Zukunftsfähigkeit erhebt. Daneben muss ein Zukunftswald alle weiteren an ihn gestellten Anforderungen erfüllen wie CO² Senke, Erholungs- und Kulturraum für die Menschen, Lebens- und Schutzraum für viele Arten, sowie Lieferant für gesundes Trinkwasser und Garant für einen effizienten Geländewasserhaushalt. Es gibt seit 100 Jahren mittlerweile ca. 200 Dauerwaldbetriebe in Deutschland, die ihre Entscheidung nicht korrigiert haben und ihre Betriebe mit dauerhaftem Erfolg bewirtschaften. Es sind die ästhetisch schönsten Wälder Deutschlands.

    Was ist Dauerwald?

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    Boden

    Der Waldboden ist das beste und wichtigste Produktionsmittel des Waldes. Er ist Wasserspeicher und Mykorrhiza-Pool. Bei der Bearbeitung darf kein Kompressionsdruck erzeugt werden, dann entfaltet der Boden seine ganze Kraft. Ein vollbelebter Boden hat 50% Hohlräume und speichert bei einer Tiefe von ca. 1,20 bis zu 700 Liter Wasser pro m²; das entspricht dem Niederschlag eines  ganzen Jahres.

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    Feinwurzelsystem

    Hierbei handelt es sich um das Versorgungssystem der Bäume. Der höchste Feinwurzelanteil befindet sich in der obersten Humusschicht und stellt dort den größten Wasserspeicher dar. Bodendruck schädigt die Feinwurzelspitzen und damit die empfindlichste Stelle des Baumes. Das führt zu Stressfaktoren für die Baumkrone. Die Wasserversorgung des Baumes wird damit gestört und damit das Kühlsystem des Waldes.

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    Baumarten

    Die Zusammensetzung der Baumarten stellt die größte Herausforderung für den Aufbau des Dauerwaldes dar. Pionierbaumarten wie Birke und Erle schaffen die nötigen Schattenflächen, in denen die Zielbaumarten sich später entwickeln können. Der Dauerwald als Generationenwald garantiert ein immer grünes Dach. Der gezielte Einschlag schont den Wald, schafft Lichtschneisen und fördert die Wuchsdynamik.

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    Erfolgsfaktoren des Waldes

    Licht, Schatten, Wasser und Hitze sind neben der sanften Betriebstechnik und der sorgsamen Bodenpflege die 4 Erfolgsfaktoren für den Dauerwald. In diesem Umfeld findet eine Vergesellschaftung der Baumarten statt, was sich in der Dynamik des gemeinsamen Wachsens zeigt. Die Bäume pflegen einen Potentialausgleich in der Wasserversorgung. Große versorgen kleine Bäume mit. Es herrscht ein optimales Waldklima.

    Wo können Dauerwälder entstehen?

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    Waldumbau in bestehenden Monokulturen

    Es sollten heimische, standortgerechte Baumarten für den Umbau eines durch Monokultur geprägten Waldes verwendet werden. Eine Orientierung nach den Waldentwicklungstypen der einzelnen Bundesländer ist Voraussetzung. Das Forstvermehrungsgesetz (FoVG) bildet hier die Grundlage für das Saatgut. Es sollte zwischen der Pflanzung von Container- oder wurzelnackten Pflanzen und der Aussaat von Saatgut abgewechselt werden, um dem Generationenansatz eines Dauerwalds gerecht zu werden.

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    Neubegründung auf Kalamitätsflächen

    Durch den bereits weit fortgeschrittenen Klimawandel ist eine reine Naturbegründung nicht sinnvoll und kaum erfolgversprechend. Wir haben die Zeit nicht mehr für derlei Vorgehensweisen. Somit ist das Eingreifen durch Menschenhand unerlässlich. Beginnend mit der Aussaat von Pionierwaldsamen (Birke/Erle) werden Schattenflächen geschaffen, in die dann die Zielbäume eingebracht werden, sowohl per Pflanzung als auch per Saat (Generationenwald) Die Mischung der Baumarten richtet sich nach der Geographie und Erfahrung.

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    Neubegründung auf Brachflächen

    Bei bisherigen Brachflächen ist per Bodenanalyse zuerst die Eignung für einen Waldaufbau zu prüfen. PH-Wert, Humusbildungschancen, Nährstoffe etc. müssen Auskunft liefern für Anwuchs-Chancen. Daraus ergeben sich Antworten auf die Frage einer eventuellen Bodenertüchtigung. Die geographische Lage des Geländes gibt weiter Auskunft über die Erfolgsaussichten. Das Prinzip des Pionierwaldes vor dem Zielwald gilt auch hier, ebenso wie für Pflanzung und Saat. Neben heimischen Baumarten ist es angebracht, auch Baumarten anderer Regionen der Welt mit einzuplanen.

    Unsere Produkte für neue Dauerwälder

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    Pionierbaum Granulat

    Bestehend aus Biokohle aus reinem unbehandeltem Holz, angereichert mit einigen wichtigen biologischen Zusatzstoffen, bindet das Granulat den Baumsamen für Pionierbäume in sich ein. Es handelt sich im Wesentlichen um den Samen der Birke, der Erle und der Pappel. Die wasserregulierende Eigenschaft des Granulats garantiert eine Erstversorgung mit Feuchtigkeit als Schutz vor dem Austrocknen.

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    Zielbaum Kugeln

    Eingebettet in eine Kugel aus Biokohle aus unbehandeltem Holz werden die Baumsamen für Zielbäume (Nadel- und Laubbäume) auf den Mineralboden aufgelegt zur Keimung und zum Wurzelschluß mit dem Boden. Die wasserregulierende Eigenschaft der Kugel garantiert eine Feuchte-Erstversorgung als Schutz für den Keimling vor dessen Austrocknen.

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    Bodenaktivierung

    Die Qualität des Bodens ist die entscheidende Ressource für den Wald. Gesunde und fruchtbare Böden zeichnen sich aus durch:

    • - gute Durchwurzelbarkeit
    • - hohen Humusanteil
    • - ausreichende Nährstoffversorgung
    • - günstige Bodenstruktur
    • - optimaler pH-Wert
    • - mullartiger Moder zu Mull
    • - aktive Bodenlebewelt
    • - hohe Porosität (Wasseraufnahme)

    Unsere Methoden für neue Dauerwälder

    Drohne01

    Ausbringung aus der Luft mit Drohnen

    Sowohl das Pionierbaumgranulat als auch die Zielbaumkugeln werden auf dafür geeigneten Flächen mit eigens dafür entwickelten Drohnen ausgebracht. Geeignete Flächen sind weitgehend frei von Konkurrenzbewuchs, mit geringer bis keiner Humusauflage, nahe am Mineralboden. Diese Ausbringung hat den entscheidenden Vorteil, Flächen nicht begehen zu müssen. Außerdem hat die Drohnenausbringung einen erheblichen Kostenvorteil (-30% bis -40%) und kann in kurzer Zeit erhebliche Flächengrößen bewältigen (bis 5ha/Std.).

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    Ausbringung am Boden mit Maschinen

    Verkrautete, von Konkurrenzbewuchs stark befalle Böden lassen einen Einsatz mit Drohnen nicht zu. Es sind bodennahe Ausbringungsmethoden gefordert. Geeignet ist der Einsatz von Pflanzraupen mit geringem Bodenauflagegewicht. Diese Systeme sind effizient, da sie Bodenbearbeitung (z.B. Mulchen) und Aussaat bzw. Pflanzung in einem Arbeitsgang verrichten können. Sie zeichnen sich ganz besonders durch ihre bodenschonende Arbeitsweise aus. Sie sind auch bestens geeignet für die Baumernte im Dauerwald.

    Pflanzstock01

    Ausbringung am Boden manuell

    In besonders schwierigem Gelände kann es notwendig sein, die Aussaat bzw. Pflanzung komplett manuell vornehmen zu müssen. Hier sind geeignete Pflanzstöcke oder Handstreuer einzusetzen. Mit diesen seit langem bekannten Verfahren kann sehr zielgerichtet gearbeitet werden. Zugleich ermöglicht das Saat Granulat oder die Saat Kugeln eine sehr gut dosierte Direktsaat. Eine zusätzliche Beimischung von Füllstoffen kann komplett entfallen.